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09.08.2011
In eigener Sache möchte ich von einem heutigen Telefongespräch berichten.
Mich rief eine junge Frau an, die unsere Nr. aus dem Internet hatte.
Sie erzählte mir, das sie einen jungen Labrador gekauft habe und dieser recht klein wäre. Der Labrador vom Nachbarn, der nur zwei Wochen älter sei, wäre dreimal so groß als ihrer.
Daraufhin wollte ich wissen, wie alt der Welpe sei und wie viel er wiege.
Sie berichtet mir, er sei 7 Wochen alt und würde 3 kg wiegen. Sie hätte ihn von einer Hobbyzüchterin bei Regensburg ohne Papiere für 450,00 Euro gekauft und der Welpe hätte schon seit drei Tagen Durchfall !!!
Ich riet ihr dringend mit dem Welpen zum Tierarzt zu gehen und diese „Hobbyzüchterin“ beim zuständigen Veterinäramt anzuzeigen.
Denn dieser Welpe war mit Sicherheit keine 7 Wochen alt. Das Gewicht von 3 kg lässt auf ein max. Alter von 5 Wochen schließen. Abgesehen davon darf man einen Welpen unter 8 Wochen laut Tierschutzgesetzt nicht abgeben.
Ich erklärte ihr auch, welche Probleme sie evtl. mit diesem Welpen durch die mangelnde Prägung bekommen kann, sofern er es überhaupt überlebt.
Denn persönlich gehe ich davon aus, das der Welpen im Ausland billig eingekauft wurde um ihn hier in Deutschland gewinnbringend weiter zu verkaufen.
Erfahrungsgemäß sind diese Welpen nicht geimpft und erkranken oft an Parvovirose oder Staupe.
Der Welpe wird durch das viel zu frühe trennen von einen Wurfgeschwistern zu sehr auf dem Menschen geprägt und dadurch später oft ängstlich und aggressiv auf andere Hunde reagieren.
Diese Hunde haben später oft Streß, wenn sie mal von ihren Menschen getrennt sind und können deshalb nicht alleine bleiben.
Auf jeden Fall kommt viel Arbeit auf die Hundebesitzer zu, um den Welpen noch bestmöglich ein gute Leben bieten zu können.
Ich fragte sie, warum sie sich denn nicht im Vorfeld besser informiert hätte, wo sie sich doch ein Familienmitglied für die nächsten 12- 14 Jahre anschaffen wollte.
Sie meinte, sie hätte sich ausreichend informiert und da sie ja nicht züchten wolle, hätte sie keinen Wert auf Papiere gelegt.
Ich versuchte ihr zu erklären, das es nicht auf die Papiere ankommt, sondern darauf, was hinter den Papieren steht.
Nämlich eine kontrollierte Zucht!
Das heißt, das die Eltern gewissen Auflagen (HD, ED, WT, FW, jährliche AU, usw.) erfüllen müssen, um überhaupt zuchttauglich zu werden bzw. bleiben.
Das die Würfe von einem Zuchtwart abgenommen werden usw.
Jedenfalls kann ich nur hoffe, das sie wirklich eine Anzeige beim zuständigen Veterinäramt macht und diese dann auch handeln.
Ebenso hoffe ich, das es dieser Welpen überlebt und er mit viel Mühe ein lebenswertes Hundeleben führen kann.
Verstehen kann ich es zum Teil nicht.
Wie kann man so blauäugig einen Hund kaufen.
Auf meiner Nachfrage hin, erzählte sie mir, das sie zweimal beim „Züchter“ war, und zwar deshalb, weil beim ersten Besuch die Mutter der Welpen nicht da war !!!!
Auf meiner Frage hin, wo sie denn gewesen wäre, meinte sie nur, das sie zu diesem Zeitpunkt auf dem Hundeplatz gewesen wäre.
Mal ehrlich, welcher Züchter geht mit seiner säugenden Hündin auf irgendeinen Hundeplatz.
Ich denke mir, das diese beim zweiten Besuch vorgezeigte Hündin nicht die Mutter des Welpen war.
Ja mei, was soll man dazu noch sagen?
Leider wird in den Medien viel zu selten auf solche zustände hingewiesen.
Vor ein paar Wochen war ein interessanter Bericht im TV drauf, wo es um solche Züchter und Hundehändler ging.
Es wurde gezeigt, unter welchen Umständen dort die Hunde gehalten werden und wie sie als Gebärmaschinen benutzt werden.
Wie man Welpen für nur 10 Euro auf einem Markt kaufen kann, wohlgemerkt sogar mit einem gültigen Impfpass!
Aber was soll ich sagen, der Bericht kam leider abends um ca. 23 Uhr und wurde bestimmt nicht von vielen gesehen.
Ich hab mir jetzt mal die Mühe gemacht, von diesem Telefongespräch zu berichten, weil es leider nicht die Ausnahme bei uns ist. Im Durchschnitt hab ich einmal im Monat einen ähnlichen Anruf.
Ich nehme mir dann auch immer die Zeit und versuche die Leute aufzuklären, aber was nützt es denn schon, wenn sie den Hund schon gekauft haben.
Oft geschehen solche Käufe auch aus mitleid mit dem Tier.
Die Leute merken schon, das da etwas faul ist, aber ihnen tut der Welpe leid.
Viele werden auch mit dem Spruch: „Der Welpe, der mit 8 Woche nicht verkauft ist, kommt ins Versuchslabor!“ unter Druck gesetzt.
Aber was die Leute nie bedenken, ist, das sie beim kauf eines solchen Welpen das alles unterstützen und nur Platz für den nächsten armen Hund machen.
Ich kann nur hoffe, das vielleicht einmal diese Zeilen auf unserer HP etwas dazu beitragen, das es solchen Hundehändlern nicht mehr gelingt, viele Welpen zu verkaufen. Aber wie heißt es so schön: Jeden Tag steht ein Dummer auf, man muss ihn nur finden.
Persönlich schwanke ich immer zwischen Mitleid mit den Familien und Zorn auf soviel Dummheit.
Ich möchte hiermit keinen persönlich angreifen und werde auch keine näheren angaben über Personen machen.
Die Familien sind meist genug gestraft. 

So, jetzt hab ich mal meine Wut abreagiert und wer mich kennt, weiß, das ich eher schreibfaul bin ;-))

In diesem Sinne
Eure Petra B.

PS. An allen zukünftigen Hundebesitzern, informiert Euch vor dem Kauf, denn ihr wollt Euch ja ein Familienmitglied anschaffen und nicht ein Auto.
Schaut Euch die Züchter (und nicht nur einen) schon im Vorfeld an und wenn ihr bedenken habt, lasst die Finger davon.
Wenn Ihr Euch ein neues Auto kauft, vergleicht Ihr doch auch verschiedene Autohändler.
Und kauft auch keinen Hund, nur weil er gleich um die Ecke zu haben ist oder sofort zu haben ist.
Manchmal lohnt es sich, auf einen guten Hund zu warten, denn ein seriöser Züchter hat nicht ständig Welpen im Angebot!